Antrag: Zusammenwachsen der Stadt Obertshausen

Gathof-Kreuzung

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen stellt einen Konkurrierender Antrag in der Stadtverordnetenversammlung: Zusammenwachsen der Stadt Obertshausen / Beseitigung der Trennung der Stadtteile durch die B448

 Beschlussempfehlung:

Der Magistrat nimmt aus finanziellen und inhaltlichen Gründen keine Vorarbeiten für eine Machbarkeitsstudie zur Untertunnelung der B448 vor.

Begründung:

Die Bundesstraße B448 ist neben dem Omegatunnel eine der wichtigsten räumlichen Barrieren für den Radverkehr ebenso wie für den Fußgängerverkehr in Obertshausen. Im Stadtentwicklungskonzept heißt es: „Die als Prüfthema im Stadtentwicklungskonzept dargestellte Tieferlegung der B 448 würde weitere Querungsmöglichkeiten und damit erhebliche Verbesserungen der Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer mit sich bringen.“ (Seite 49) Allerdings sind die Kosten dieses Projekts unverantwortlich und nicht vermittelbar. Aus dem Verkehrsentwicklungsplan 2012 VEP ist dies zu entnehmen:

„Im Stadtentwicklungskonzept wird eine Tieferlegung der B 448 ab Höhe Bauhof im Westen bis Höhe Firma Holzland im Osten dargestellt. Dies entspricht einer Länge von ca. 1,3 Kilometer. Unter Beibehaltung des derzeitigen Ausbauzustandes als zweibahnige Straße wären zwei Tunnelröhren mit jeweils zwei Fahrstreifen erforderlich. Die Kosten für den Bau und den Betrieb der Tieferlegung können nur grob anhand der oben zitierten Angaben geschätzt werden:
● Die Baukosten für die beiden Tunnelröhren würden demnach zwischen 26 und 91 Mio. Euro betragen
● Hinzu kommen die Kosten für die verkehrs- und betriebstechnische Ausstattung (4 bis 23 Mio. Euro)
● Die laufenden Betriebs- und Unterhaltskosten der beiden Tunnelröhren würden sich auf etwa 780.000 Euro pro Jahr belaufen. Die Umsetzung einer Tieferlegung der B 448 innerhalb des Planungshorizontes
des Verkehrsentwicklungsplans erscheint als unrealistisch.“

(aus: Verkehrsentwicklungsplan 2012, Seite 128)

Diese Kostenschätzung wurde in 2012 vorgenommen. Heute dürfte die Summe um ein Vielfaches höher sein. Daher besteht auch langfristig keine Aussicht auf die Realisierung der Tieferlegung der B 448. Das Zukunftsprojekt ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 nicht vorgesehen und besitzt derzeit keine Realisierungschancen. Mit Fördermitteln ist somit nicht zu rechnen.

Überdies ist die Verwaltung mit einer Vielzahl von Aufgaben ausgelastet, die eine höhere Priorität haben (u. a. Familienzentrum, Rathaus, Jugendhaus). Im Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Obertshausen wurden für dieses – je nach Sichtweise – visionäre Projekt bereits Kostenschätzungen und Planungsvarianten vorgelegt.

Selbst Vorarbeiten oder eine erneute kostenintensive Prüfung, die möglicherweise extern vergeben werden müsste, sind daher nicht vertretbar.