Am 29. August 2021 lädt der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Ortsverband Obertshausen von 14 bis 17 Uhr zum Grünen Sommerfest am Kreuzloch, Sonnentauplatz/Ecke Grabenstraße in Obertshausen, ein.
Das seit mehr als 20 Jahren veranstaltete Traditionsfest steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Hitzeprävention. Die Obertshausener Grünen veranstalten daher die diesjährige Ausgabe als Schattenspender-Picknick. Nach den letzten Hitzesommern – die Jahre seit 2016 gelten als die wärmsten seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnung – sind wir in unseren Breiten zwar in diesem Jahr von langanhaltenden sommerlichen Hitzeperioden weitgehend verschont geblieben. „Ein Trugschluss, daraus eine Entspannung der Lage abzuleiten“, wie Katy Walther, grüne Landtagsabgeordnete aus Obertshausen, betont. „Der Juli 2021 gilt weltweit gesehen als der wärmste jemals aufgezeichnete Monat. Rekordtemperaturen weit jenseits der 40 °C in subarktischen Zonen wie in Kanada oder Skandinavien sind nicht nur außergewöhnlich, sie sind höchst alarmierend. Für Wissenschaftler längst eine Tatsache, für die aktuelle Bundesregierung offensichtlich weniger, denn hier vermissen wir bisher die gebotene Dringlichkeit beispielsweise beim Kohleausstieg“, so Walther weiter.
Der im August 2021 veröffentlichte aktuelle Bericht des Weltklimarates IPCC beschäftigt sich erstmals mit dem Thema Extremwetter: Laut IPCC nimmt der Klimawandel jetzt schon Einfluss auf Dürren, Hitzewellen, Brände wie derzeit in Griechenland und der Türkei, Unwetter und Überschwemmungen. Starkregenereignisse, die die verheerenden Fluten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vor wenigen Wochen ausgelöst haben, Tornados, Unwetter und Hitzeperioden werden uns als Ergebnis des Klimawandels in den nächsten Jahren immer häufiger treffen. Gerade Städte in Metropolregionen, dazu gehört auch Obertshausen im Rhein-Main-Gebiet, sind von den Auswirkungen von Hitzewellen besonders betroffen – vor allem hier in Mitteleuropa, wo die Städte derzeit kaum auf anhaltende Hitzeperioden vorbereitet sind. Laut einer im Juni 2021 veröffentlichten Studie hätte es weltweit 37 Prozent aller Hitzetoten in den letzten drei Jahrzehnten ohne den Klimawandel nicht gegeben; allein in Deutschland gab es im Jahr 2018 rund 20.000 hitzebedingte Todesfälle! Ohne den Klimawandel wären es wohl deutlich weniger gewesen, so das Ergebnis der Untersuchung.
„Wir wollen mit unserem Sommerfest auf die Gefahren hinweisen und unsere Mitmenschen sensibilisieren“, so Tobias Koch, Sprecher des Vorstands der Obertshausener Grünen und Fraktionsvorsitzender im Stadtparlament. „Neben der Information der Bevölkerung muss uns das Thema auch politisch beschäftigen. Unsere Nachbarstadt Offenbach hat bereits einen Hitzeaktionsplan erarbeitet. Von präventivem Handeln sehen wir in Obertshausen leider noch wenig, beispielsweise wurden unsere Anträge zur Starkregenprävention wiederholt von bürgerlichen Mehrheiten im Stadtparlament abgelehnt. Wir werden uns dennoch wie in den letzten Jahren weiter einbringen, unsere Ideen zur Diskussion stellen und hoffen, bei unserem Bürgermeister und dem neuen Klimaschutzmanager der Stadt offenes Gehör zu finden,“ so Koch weiter.
„Mit unserem Sommerfest werden wir Grüne in Obertshausen auch in die heiße Phase des Bundestagswahlkampfs starten,“ ergänzt Corina Retzbach, Stadtverordnete der Grünen und Mitglied im Vorstand des Ortsverbandes. „Wir hoffen auf eine Beteiligung der Grünen an der nächsten Bundesregierung. Denn in Berlin müssen die Weichen endlich für konsequentes Handeln gegen den Klimawandel und für die Einhaltung internationaler Klimaprotokolle gestellt werden. Wir haben wirklich keine Zeit mehr zu verlieren.“
Für die Besucher*innen des Sommerfestes halten die Grünen Informationsmaterial zur Bundestagswahl und Tipps für die Hitzeprävention bereit. Zusätzlich erwartet die Gäste der Eiswagen von Riposo (um 15 Uhr), kühle Getränke, Leckeres vom Grill und interessante Gespräche.