Obertshausen (ger, 19.2.2013) – Der Regionale Flächennutzungsplan gilt bis 2020 und wird nur geändert, falls die Stadtverordnetenversammlung einen entsprechenden Antrag stellt. „Auf Zuruf werde ich nicht tätig“, erklärt die Erste Beigeordnete des Regionalverbandes Frankfurt-Rhein-Main, Birgit Simon, anlässlich ihres Besuches am Dienstagabend in der TGS-Waldschänke, zu dem die örtlichen Grünen alle Interessierten eingeladen hatten.
Gegen die unter der alten absoluten CDU-Mehrheit in der Regionalversammlung beschlossenen Flächenausweitungen hatten Obertshausener 2009 Einwendungen erhoben. Die Stadt werde durch mehr Lärm und weniger Landschafts- und Naturschutz zusätzlich belastet. Es ging um die Erweiterungsflächen im Bereich Kreuzloch und Seewiesenwäldchen, das geplante Gewerbegebiet südlich der A3 und die Verknüpfung des Rembrücker Weges mit der L117/Südumgehung.
Der CDU-dominierte Regionalverband hatte damals die Bedenken der Bürgerinnen und Bürger mit Schreiben vom 31.10.2011 zurückgewiesen. Ein neuer Anlauf zur Umwidmung der zur Siedlungserweiterung vorgesehenen Freiflächen stehen unter der regierenden Kooperation aus CDU und freien Wählern schlecht – auch wenn eine Bebauung politisch derzeit nicht durchsetzbar ist. „Dafür werden wir keine Mehrheit bekommen“, so Dr. Gerhardt von den Grünen.
Erst ab 2016 werde unter rot-grüner Federführung wieder neue Hoffnung aufkeimen können. Dann wird ein neuer Plan mit anderer Zielsetzung ausgearbeitet, in dem die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes besser berücksichtigt werden, verspricht Erste Beigeordnete Simon. Ihr Motto ist: „Erst innen verdichten und die Städte lebenswerter machen, dann außen erweitern.“ Warum aber die Verwaltung nicht viel für die Attraktivitätssteigerung der Innenstadt tue und stattdessen den Ausverkauf der Freiflächen betreibe, können sich die Grünen nicht erklären. In Obertshausen entsteht bald das bundesweit größte Paketverteilzentrum in den Herbäckern. Als nächstes wird ein Gewerbegebiet südlich der A3 geplant. „Die Wahrheit ist ein Ding ohne Ende“, gibt Grünen Vorsitzender Dr. Klaus-Uwe Gerhardt zu bedenken. Es gebe zwar ein gutes Stadtentwicklungskonzept, aber es stehe eben nur auf dem Papier, die Hauptamtlichen der Stadt glänzten mit Untätigkeit, mahnen die Grünen.