Obertshausen (kw/ger, 05.02.18) – „Engagiert für Mensch, Tier und Umwelt.“ Das ist das Motto der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen Obertshausen. Und so ist es seit Jahren gute Tradition, die Sitzungsgelder der letzten Stadtverordnetenversammlung vor Weihnachten für einen guten Zweck zu spenden, erklärt die grüne Stadtverordnete Katy Walther. Dieses Mal wurde die Stiftung „Lebensräume“ bedacht. Eine Einrichtung, in der erwachsene Menschen mit einer psychischen Erkrankung Hilfestellung und Unterstützung bekommen. Die Dependance in Obertshausen ist gemeinsam mit der in Seligenstadt für den Ostkreis zuständig und unterhält neben einer psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle eine Tagesstätte mit Offenem Treff, aufsuchende Dienste (Betreutes Wohnen) und Wohnplätze für 25 Erwachsene. „Der Bedarf an Wohnplätzen ist wesentlich höher“, erklärt Betriebsleiterin Monika Hubert. „Deshalb sind wir ständig auf der Suche nach Wohnungen zum Anmieten oder gar einer kompletten Immobilie zum Kauf.“ Leider sei der Wohnungsmarkt in Obertshausen einer der umkämpftesten im Rhein-Main-Gebiet, weshalb die Suche schwierig sei. Daher freue man sich über Angebote.
Die „Lebensräume“ in Obertshausen sind als „niederschwelliges“ Angebot konzipiert: „Wer zu uns kommt, braucht erst einmal keine Überweisung“, betont Ressortleiter Sven Huber. „Jeder kann sich an uns wenden. In gemeinsamen Gesprächen werden die aktuelle Lebenssituation besprochen und der notwendige Hilfebedarf festgelegt“. Die angebotene Assistenz zielt insbesondere auf die Unterstützung einer selbständigen Lebensführung Betroffener, eine Stärkung der sozialen Einbindung und die Sicherstellung wirtschaftlicher und gesundheitlicher Grundbedürfnisse.
Als die „Lebensräume“ 1991 ihr Domizil in der Seligenstädter Straße 18 in Hausen bezogen, wurde die Einrichtung noch von den Städten Obertshausen, Mühlheim und Heusenstamm gemeinsam finanziert. Zwei Mitarbeiterinnen waren für die Beratung und Betreuung von seelisch erkranken Erwachsenen zuständig. Im Laufe der Jahre stieg die Zahl der Klienten und damit auch der Platzbedarf. 2004 wurde die Tagesstätte komplett umgebaut. Aus der „Einraumtagesstätte“ wurden zwei Arbeits- und Therapieräume, aus den Mitarbeiterbüros ein Speiseraum mit Küche, in der auch heute noch täglich mit den Bewohnern und Besuchern des Zentrums gemeinsam frisch gekocht wird. Das damalige Wohnheim der „Lebensräume“ wurde 1996 eröffnet und die ersten Bewohner aus der langzeitpsychiatrischen Versorgung aus dem Philipshospital in Riedstadt zogen ein. Zwei Häuser in unmittelbarer Nachbarschaft des Zentrums wurden im Lauf der Jahre hinzugekauft. So gehören die Gebäude in der Seligenstädter Straße 16 und 23 auch heute noch zum Domizil der „Lebensräume“. Zudem bezog die Einrichtung Büroräume in der Friedensstraße 20 in Hausen. Das Kollegenteam besteht aktuell aus 24 Mitarbeitern verschiedenster Professionen, darunter Sozialarbeiter/innen, Fachkrankenschwestern/-pfleger, Ergotherapeutinnen, Pädagogen u.a.
Mit den Spendengeldern der Grünen wollen Mitarbeiter der „Lebensräume“ einen Ausflug für ihre Klienten organisieren oder ein Grillfest veranstalten. Das vielfältige Freizeitangebot der Einrichtung beinhaltet bereits ein großes Fußballturnier, Ausflüge oder Kinobesuche. „Zum alljährlichen Sommerfest der „Lebensräume“ kommen die Grünen gern wieder“, so Fraktionsvorsitzender Dr. Gerhardt.