Der Vorstand von Bündnis90/Die Grünen Obertshausen hatte am vergangenen Sonntag zu seinem traditionellen Neujahrsspaziergang eingeladen. Ziel war die Rodauniederung in Hausen. 35 Spaziergänger machten sich in Begleitung der Naturexperten Peter Erlemann ( NABU ) und Heinz Eikamp ( NAOM ) auf den Weg vom Restaurant „Zur Kreuzung“ in Richtung Gräbenwäldchesfeld. Manch einer mag sich schon gefragt haben, was die parallel zur B448 angelegten Stein- und Reisigwälle zu bedeuten haben. Dort haben die streng geschützten Zauneidechsen seit dem letzten Sommer ihr neues Quartier bezogen. Die Firma Mayer finanzierte diese Umsiedelung als Ausgleichsmaßnahme für die neu errichtete Produktionshalle, da auf diesem Grundstück die Eidechsen beheimatet waren. Auch das Monitoring, also die Pflege und Überwachung der Zauneidechsen, ist durch die finanzielle Unterstützung der Firma Mayer für die nächsten Jahre gesichert. Überrascht zeigten sich viele Wanderer von dem Vorhaben, Störche in Obertshausen anzusiedeln. Bereits im Februar ist die Errichtung eines künstlichen Storchenhorsts geplant. Weniger begeistert sind die Naturschützer von der einseitigen Bewirtschaftung der Äcker mit Wintergetreide unter Einsatz von Spritzmitteln, teils über die Ackergrenzen hinaus. Kritisch gesehen wird auch das Fehlen von Ackerrandstreifen, auf denen Klatschmohn und Kornblumen blühen können und sich Insekten tummeln. Die Anzahl und Arten der Feldvögel, wie z.B. die Feldlerche, sind deshalb in letzter Zeit stark zurückgegangen. Das Rebhuhn wurde in Obertshausen seit mehr als 10 Jahren nicht mehr gesichtet. Nach knapp zweistündiger Wanderung und einer Fülle von Wissenswertem über Flora und Fauna kehrten die Wanderer zu Kaffee und Kuchen in die Vereinsgaststätte des FC Teutonia in der Schwarzbachstraße ein. Wie im vergangenen Jahr erbrachte eine Spendensammlung einen Beitrag zur Finanzierung eines Deutschkurses für die Obertshausener Flüchtlingshilfe.